Samstag, 15. Mai 2010

Wegbegleiter


Es gibt Zeiten, da lohnt es sich einfach einmal darüber zu sinnieren, wer im Laufe eines Lebens den Weg begleitet. Wer die wichtigen Wegbegleiter sind... und was sie ausmacht. Scheinbar eine triviale Frage und doch so enorm wichtig. Freunde, so hört man doch so oft, die bleiben - während Beziehungen eben kommen und gehen. Irgendwann dann vielleicht zu Ehen werden, um schlussendlich doch wieder zu zerbrechen.

Aber wie werden Freunde gefunden? Im Kindergarten, ganz klar, vielleicht auch in der Grundschule. Die, die meistens länger bleiben, die lernt man in der weiterführenden Schule kennen. Was teilt man? Meistens eine Menge langweiliger Fächer mit den gleichenLehrern und sinnlosen Inhalten. Darüber tauscht man sich aus..., das ist der Alltag, den man hat. Man geht zusammen durch die Höhen und Tiefen von Beziehungen, berät sich, hört zu und weiß einfach alles voneinander. Das wunderbare an diesen Freundschaften ist, dass sie so vollkommen ungezwungen entstehen. Es gibt eine Auswahl von Menschen und man kann sich mögen oder nicht mögen. Es wird sich ein anderer finden, der dein Freund sein will. Geradezu wunderbar einfach.


Im Studium ist es das Seminar was man teilt oder den Club, in den man vielleicht gemeinsam geht. Der Alltag mit den Schulfreunden geht verloren, was sich dann zeigt, ist die Fähigkeit außerhalb dessen ernsthafte Kommunikation zu betreiben, sich füreinander interessieren zu können. Hat man nicht gerade noch darüber geweint, dass der wundervolle Abijahrgang auseinander geht, so merkt man schnell, dass ernsthafte Gespräche doch mit den Wenigsten funktionieren oder schlichtweg nicht mehr bleibt als der gute, alte Smalltalk.

Studienfreunde bleiben für's Leben, so wird immer gesprochen. Daran mag ich glauben. Man eröffnet sich dort die Möglichkeit nicht nur Menschen kennzulernen, die die selbe Fachrichtung einschlagen wollen - nein, man kann streuen und durch diese wunderbaren Menschen auch seinen eigenen Horizont erweitern. Studium und Freunde finden entbehrt aber auch wegen bereits benanntem Prinzip nicht einer gewissen Ernsthaftigkeit. Was ist, wenn man niemanden findet, der sein Leben lang an seiner Seite bleibt? Was, wenn man doch nur die Menschen abgreift, die irgendwie da sind und dann mit einem unbefriedigenden Gefühl zurück bleibt? Im Gegensatz zur Schule zeigt sich nun: Man ist älter, eigener. Die Macken, die man hat sind nun schwerlich zu revidieren, der neue Freund muss eben damit leben. Kann er das?

Was kommt dann? Das Arbeitsleben und die Kollegen, die man dort trifft. Zumeist alle fest integriert in feste Freundeskreise. Ausgelastet mit Frau und Familie... kaum Zeit und Muße neue Menschen von Grund auf kennenzulernen. Ein Punkt, der nicht zu vernachlässigen ist: Man erlebt, man verändert sich: dies alles immer wieder neu herunterzubrechen und zu erklären ist unglaublich kraftraubend und müßig. Vielleicht bleiben Bekanntschaften dann zu diesem Lebenzeitpunkt viel öfter Bekanntschaften, und haben selten das Potential sich zu Freundschaften weiterzuentwickeln. Eine durchaus interessante und aufwühlende Frage. Wie lange kann man Freundschaften entwickeln? Was braucht die Freundschaft für's Leben? Oder ist es letzlich umgekehrt: Beziehungen bleiben und Freundschaften kommen und gehen?

Zwei Erkenntnisse haben sich mir bislang erschlossen: Je älter man wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen auch Freundschaften direkt ablehnen: Ich habe zu viele Freunde, heißt es dann. Geht das, frage ich mich. Eine zweite, wichtige Erkenntnis ist die folgende: Die Freundschaften, die man seit Schultagen aufrecht erhält, verändern sich im Laufe des Lebens immer weiter in Richtung einer Beziehung. Mit all ihren Höhen und Tiefen, Forderungen und Streits.

Über Freundschaft nachzudenken, auch wenn es so oberflächlich geschieht wie an dieser Stelle, lohnt sich immer wieder: Öffnen den Blick und das Herz, so viel sei an dieser Stelle vermerkt.

Montag, 10. Mai 2010

Seelenstreichler



da legt sich ein weiches band... und ich lausche...
Hast du das je gespürt?
Nahmst du dir je Zeit dafür?
Dem Seelenstreichler zu lauschen?
die Stimme umspielt, sie malt... sie streichelt...
ein weicher Bass. ein großer Sopran..
es ist das, was du hören willst
das, worauf du dich einlässt...
kannst mit ihm weinen und lachen
und sicher gehen, dass das Band sich nicht löst.
Da schreit er:
lädt dich ein.
Komm mit.
Lass es sein....kann Walzer sein
oder das große Lachen.
Es ist eben das, was gut tut.
Die banale Frage, warum das Banale oft das Beste ist.
Keiner, der Antwort liefert.
Keiner, der die großen Worte weiß.
Nur, der Seelenstreichler, der dich
von Zeit zu Zeit
daran erinnert.


Kannst dir Zeit nehmen,
dich rückwärts rollen zu lassen.
Unbändig über die Wiese zu laufen.
die Hand des Menschen zu nehmen,
den du liebst.


Hörst du wie der Seelenstreichler dazu klatscht?


Doch er weint auch.
Weint, wenn du gehst.
Wenn all sein streicheln umsonst war.
Wenn du dich entscheidest,
dass du jetzt gehst.

Aber du kannst sicher sein,
dass er auch dann bei dir bleibt.
den schönsten Bass auflegt...
und dich streichelt
bis du ihn bittest zu gehen.

bye bye bye Junimond......

Ohne dich.... schaumkrone
all diese Worte so leer im Raum
bedeuten nichts
außer großer Bedeutungslosigkeit
weil nie jemand die Ohren spitzt
weil kein Schrei so laut sein kann
dass er das durchdringen mag
was nicht durchdrungen werden will.
dass du das größte für mich bist...
und dann stehst du da.
ganz nackt
so nackt, dass es wehtut.
und...kannst nur schallend lachend
über die Scham, die dir zuteil geworden ist.
Nee, jetzt tuts nicht mehr weh.
hast die Träne in deinem Auge.
Herunterschlucken: sinnlos.
Hab dich Fluss auf und Fluss abwärts gesucht.
Warst mein Junimond.