Dienstag, 4. November 2008

Seltsame Blogthemen.....und die dazugehörige Erklärung

Wie vielleicht schon bemerkt, blogge ich derzeit über vergleichsweise wissenschaftliche (naaaja, ich tue zumindest so *grins*) Themen. Nur zur Erklärung... Ich stecke der Phase meiner mündlichen Examensprüfungen....

Nun ja, ich gebe zu, die Themen die einem oftmals einfach so übergeholfen werden... sie sind nicht alle gleichermaßen interessant.....und deswegen kann ich mich auch ganz oft nicht überwinden das einfach alles so auswenig zu lernen...(blamabel, ich weiß...)
Wenn ich mich allerdings zwinge über all das halbwegs vernünftig zu bloggen, steigt die Chance, nein sie explodiert förmlich, dass etwas hängen bleibt.....

Also freut euch schon mal über kommende Ausführungen über deutsche Bildungsstandards, Dadaismus, Gottfried Benn, den Texttyp des Manifests, "Warten auf Godot" und viele andere Sachen....und drückt die Daumen, dass es hilft :-)

PS: Es könnte ja sogar sein, dass manche Themen sogar wirklich Interesse bei Einigen wecken ;-)

Über den Sinn und Unsinn von Gattungseinteilungen

Jeder wird im Laufe seines schulischen Lebens mit dem Begriff der „Gattung“ im literarischen Sinne konfrontiert. Doch woher kommt die Vorstellungen über Gattungen und welche Probleme sind bei einer solchen Unterteilung, wie sie den Schülern gelehrt werden, denkbar?

Gattungen sind systematische Gliederungen literarischer Werke. Soviel ist klar. Genauer definiert kommt dann das dabei heraus: Gattungen sind historisch und normativ gebundene Konzepte über Dichtungsarten und Dichtungsformen und deren Darbietung, die sowohl beim Lesen, bei der Interpretation und bei der Produktion von Texten eine Rolle spielen. Die gängigen Bezeichnungen Dramatik, Epik und Lyrik lösen zuweilen ein wohlbekanntes Klingeln im Ohr aus.

Bei Aristoteles’ Einteilung kommt allerdings die Lyrik im heutigen Sinn noch nicht vor. Er behandelt diese unter dem Stichwort der Epik. Erst seit dem 18. Jahrhundert werden literarische Gattungen in das triadisches Modell mit den Hauptgattungen Lyrik, Epik und Dramatik unterteilt. Wenn man zu dieser Zeit etwas über Gattungen erfahren wollte, so erwarb man eine so genannte „implizite Poetik“. Das waren Werke, die die Regeln der Poesie unterrichteten. Der potentielle Autor erfuhr demnach, wie er in den einzelnen Gattungen zu arbeiten hat. Jedoch richtete sich der reelle Markt nicht nach solchen Poetiken. Wer etwas über die wirkliche Entwicklung der Gattungen erfahren wollte, verfolgte demnach lieber die Publikation aktueller Produktionen. Natürlich wurde auch im 18. Jahrhundert bereits hinterfragt, ob beispielsweise ein Werk nur dann gut sei, wenn es die Regeln der Gattung einhalte, oder es gerade sein Genie darin bewies, indem es die Regeln brach.

Herder merkte jedoch bereits 1767/68 an, dass es keinen universellen Maßstab für die Gattungseinteilung geben kann, da sich der Gattungsbegriff im Laufe der Zeit wandelt. Das beste Beispiel dafür ist die Komödie. Heute bezeichnen wir eben jene als lustiges Theaterstück, im 18. Jahrhundert war es das nur eingeschränkt. Herder spricht sich für die historische und kulturelle Variabilität der Gattungseinteilung aus. Werke können entweder den Konventionen einer Zeit oder Kultur folgen, oder diese verletzen.

Goethe hingegen spricht davon, dass die vorgenommenen Einteilungen nicht künstlich seien und dass es drei „echte“ Naturformen der Dichtung gibt. Diese werden nicht nach Strukturmerkmalen, sondern nach rhetorisch-stilistischem Aspekt unterschieden. Dabei ist die Epik als die klar erzählende, die Lyrik als die enthusiastisch aufgeregte und die Dramatik als persönlich handelnde Naturform zu beschreiben. Seiner Ansicht nach, können die Formen in reiner oder in Mischformen, wie der Ballade auftreten.

Der Herr Emil Staiger hat sich 1963 mit dem Begriff der Gattungseinteilung auseinandergesetzt und deren Sinn oder Unsinn erfragt. Dabei versteht er Lyrik, Epik und Dramatik als Fächer, in denen man texte unterbringen kann. Für viel versprechend hält er dieses System jedoch nicht, da kein text wie ein anderer ist und man dahingehend unendlich viele Fächer bräuchte. Doch auch Staiger lässt die Idee der dreiteiligen Gattungen am Leben. Seine Dreiteilung ist jedoch gebunden an sein Konzept vom Menschen. Die drei Gattungen entsprechen demnach den Bereichen des Emotionalen (Das Lyrische), des Bildlichen (das Epische) und des Logischen (das Dramatische). Diese Bereiche konstituieren das Wesen des Menschen und entsprechen den Phasen der Kindheit, der Jugend und der Reife.

Interessant erscheint mir auch die Position von Klaus Müller Dyes. Er plädiert im Grunde für systematische Gattungsbegriffe. Diese sind gekennzeichnet von einer exakt systematischen Beschreibung von Textsorten. Das klingt erschlagend? Wie definiert man noch gleich „Textsorten“? Der Begriff stammt eigentlich aus der Sprachwissenschaft, genauer, der Textlinguistik. Dort will man Texte auf Grund einer gewissen Regelhaftigkeit einer Textsorte zuordnen. Dabei werden sowohl innere als auch äußere Faktoren der Texte analysiert: die Klassifizierung erfolgt nach Form und Gebrauch, dominanten Themen und Stilmerkmalen
eines Textes.

Es ist feststellbar, dass eine Gattungseinteilung mit einer gewissen Problematisierung dieser einhergeht. Viele lehnen die Gattungseinteilung deswegen ab, weil sie meinen, dass eine solche Einteilung die Ganzheit der Literatur zerstört. Weiterhin wird oftmals angemerkt, die Einteilung beeinflusse den Interpretationsprozess und keine eindeutigen Definitionen für die Gattungen vorhanden seien. Natürlich darf auch der Punkt der Gattungsüberschneidung nicht vernachlässigt werden. Einige literarische Texte lassen sich schwer in die allgemein akzeptierte Dreiteilung einordnen. Wie steht es beispielsweise mit Rezepten, Bilderbuchgeschichten, Tagebüchern oder Comics?

Warum, wenn sich die Definition als so komplex erweist, wird der Gattungsbegriff in der Schule gelehrt? Nun, wenn man Kategorien schafft, so strukturiert man das Wissen der Schüler. Diese können einen vorliegenden Text leichter einordnen und beispielsweise eine Textinterpretation nach Gattungskriterien vornehmen. Man schafft also gewissermaßen Ordnung im unüberschaubaren Feld der Literatur. Ferner ist es den Schülern möglich, ihr Wissen über Gattungen als Produktionsstrategie zu nutzen. Gattungswissen ist in erster Linie als Lehrziel zu verstehen. Gattungswissen ist wichtig für die Entwicklung von literarischer Kompetenz. Der Schüler muss Texte aus jeder Gattung kennen, um ihre Unterschiede benennen zu können.

Theatergeschichte in lückenhaft und einigermaßen spannend

Heute mal ein bisschen wissenschaftlicher. Was heißt wissenschaftlicher? Es soll um das Theater, seine Ursprünge, die ersten Wurzeln in Deutschland, sowie seine stetige Weiterentwicklung gehen.

Klingt laaaaaaaaaangweilig und außerdem so als ob man das in der Schule schon alles tausend Mal gehört und sich doch nie dafür interessiert hat?! Nicht ganz. Denn, die Thematik ist, richtig aufbereitet und nicht bis Detail geschildert, eigentlich eine spannende (sagen wie zumindest ganz unterhaltsam). Eines Tages wird dieses Wissen dem fleißigen Blogkonsumenten helfen, die 1 Millionen Frage bei Günther Jauch zu knacken. Wozu so ein Blog nicht alles gut sein kann…… So, nun aber ran…..


Ganz klassisch und vollkommen uninnovativ (mir sei vergeben) soll mit einer kurzen Begriffbestimmung und einem lückenhaften, wenngleich interessanten historischen Überblick übers Theater begonnen werden: Der Begriff „Theater“ stammt vom griechischen „théatron“, was eine Schaustätte bezeichnet.


Auch wenn bereits die Höhlenbilder der Urmenschen eine gewisse Spielkultur ihrer Bewohner erahnen lassen, so will ich zeitgeschichtlich an dieser Stelle nicht soweit zurück blicken. Ich setzte in der Antike (ca. 1200 v. Chr. – ca. 600 n. Chr.) an. Dort wird erstmals etabliert, was uns heute selbstverständlich für das Theater erscheint: ein Zuschauerraum. Aus eben jenem Grund spricht man von dieser Zeit als dem Wendepunkt in der Theatergeschichte.


... die Anfänge.


Wichtig ist weiterhin, dass aus dem frühen fünften Jahrhundert bereits erste Dichternamen und auch Tragödientitel überliefert sind – die Angabe des Autorennamens wird heutzutage ebenfalls als eine Selbstverständlichkeit angenommen. Theater zu dieser Zeit wurde jedoch dargeboten, um die Götter zu ehren. Deswegen finden sich oftmals mythologische Motive im Spiel, die betonen, dass der Mensch schicksalsgebunden ist. Später (zeitlich gesehen immer noch in der Antike) ist eine Tendenz dahingehend spürbar, dass dem Publikum hauptsächlich tagespolitische Fragen näher gebracht werden und die Schicksalsgebundenheit des Menschen hinterfragt wird.


... Renaissance und Barock.


Man kann durchaus davon sprechen, dass die politische Bedeutung des Theaters stetig zunahm. Als bedeutsame Autoren dieser Zeit sind beispielsweise Aristophanes, Sophokles und Seneca zu nennen. (Ich selbst habe bei den „Knattermimen“ das Stück „Lysistrata“ gespielt. Wie ich finde: Ein immer noch zeitgemäßes stücken Drama).

Ein kleiner zeitlicher Sprung und schon befinden wir uns im Zeitalter der Renaissance (ca. 1400 – ca.1700). Man sagt, dass im Theater der Humanisten erste Ansätze zur Tradition des „klassischen Dramas" dahingehend erkennbar sind, dass eine spannende Handlung durch Dialoge vorangetrieben wird. Weiterhin wurde die Handlung durch den chronologischen Szenenumbau belebt. Besonderes Interesse hatte man an der prunkvollen Bühnenausstattung, den so genannten Requisiten. (Später hat unter anderem Brecht das alles wieder wegrationalisiert…aber gut: noch stehen wir hier am Anfang der Geschichte). Der Tragödie schenkt man zu dieser Zeit kaum Aufmerksamkeit, die Komödie hingegen wird verehrt. Abschließend zu diesem zeitlichen Abschnitt bleibt zu sagen, dass man im 16. Jahrhundert schließlich den didaktischen Wert des Theaters erkannte. Den Humanisten sei Dank, fand das lateinische Theater dann auch Eingang in den schulischen Lehrplan.

Im Zeitalter des europäischen Barocks (ca. 1575 – ca.1770) schätze man das Theater sehr, denn es galt als ein Abbild und Sinnbild einer glanzvollen Welt. Zu dieser Zeit wird unter anderem der Feudalismus vom Absolutismus abgelöst. Am Hofe überdauert ebenso das Verlangen nach Dramatik und theatralischer Festlichkeit. In den Großstädten etabliert sich stetig der kommerzielle Theaterbetrieb. Er löst jedoch die fahrenden Spielleute nicht gänzlich ab. Eine weitere wichtige Errungenschaft dieser Zeit ist die Umgestaltung des Zuschauerraums. In der so genannten Guckkastenbühne, kann nun jeder Zuschauer entsprechend seines Standes, in der Loge oder in den Rängen Platz nehmen.


... Romantik.


Zu Zeiten der Romantik (ca.1798 – ca.1835), das muss kurz angemerkt werden, trat das Theater zugunsten Lyrischer- und Prosaformen in den Hintergrund. [Anmerkung: ich weiß, das Elisabethanische Theater muss hier auch noch mit rein, aber das lückenhaft zu beschreiben fällt mir dann doch zu schwer….] Wir bleiben an diesem Punkt der Zeitleiste mal eben stehen, spulen ein bisschen hin und her (kennt man den Begriff heute überhaupt noch? Das kommt von Kassettenrekordern…..) und schauen uns mal Deutschlands Theatergeschichte zur Zeit des 18. Jahrhunderts etwas genauer an.


... Deutsches Theater im 18. Jahrhundert.


Für diese Zeit sind im Wesentlichen zwei Namen zu nennen: Johann Gottsched und Ephraim Lessing. Ihre Ansätze bezüglich des Theaters will ich kurz vorstellen. Doch zuvor muss gefragt werden: Wie sah denn die Theaterlandschaft in Deutschland eigentlich aus? War sie übersäht mit zahlreichen festen Theatern, wie wir sie heute aus jeder größeren Stadt und auch so manchem kleinen Dorf kennen? Diese Annahme kann rigoros verneint werden. Das Theater existierte generell nur in Form von Wandertruppen und gastierte hauptsächlich auf den Märkten um das Volk zu belustigen. Die so genannte höhere Gesellschaft wohnte diesen Schauspielen nicht bei. Man kann sich bereits denken, dass Schauspieler dieser Wandertruppen eine einigermaßen verarmte Existenz fristeten. Auch gesellschaftlich wurde ihnen wenig Akzeptanz entgegengebracht.

Man kann demnach davon sprechen, dass sich die Theaterkunst nicht auf dem sprichwörtlichen Höhepunkt befand. Besonders interessant erscheint der Fakt, dass es zu dieser Zeit auch noch keine Regiebücher oder Skripte gibt. Lediglich der Szenenablauf ist festgelegt, alles andere ist ein „Stehgreifspiel“, welches zumeist in Knittelversen (hochtrabendes Wort, heißt aber eigentlich übersetzt nur „Reimvers“ und erhebt lediglich den Anspruch, dass die beiden aufeinander folgenden Zeilen sich reimen müssen) hervorgebracht wird. In den Stücken (wenn man von diesen sprechen darf) gibt es immer wieder standardisierte Typen, wie den Liebhaber oder die schlaue Tochter. Der Hanswurst oder auch der Harlekin bildet zumeist die Attraktion für das Publikum. Er unterbricht die Handlung und fällt durch seine Komik, sowie pöbelhafte Art auf. Das ist demnach die Ausgangslage, die ein Gottsched und ein Lessing revolutionieren wollen.

Gottsched möchte der deutschen Dichtkunst wieder Ordnung und Regel verleihen. Dichtkunst und Theater sollen seiner Meinung nach wieder dazu fungieren den höheren Adel und die Fürsten zu erziehen. Seinen Ausführungen liegt der Gedanke zugrunde, dass Wahrheiten in Fabeln (Handlungen) gekleidet werden müssen. Die Handlungen müssen logisch und wahrscheinlich sein. Er möchte durch die Tragödie die Fürstenerziehung erreichen und in der Komödie allgemeine Sittenkritik üben. Zu diesem Zwecke schlägt er vor, dass man Stücke nach französischem Vorbild schafft, die beispielsweise einen verbindlichen Vers haben. Weiterhin sollte sich an den drei Einheiten: Ort, Zeit und Handlung orientiert werden. Gottsched fordert auch eine Verbannung des Harlekins von der Bühne und möchte anspruchsvolle, bereits bestehende Wanderschauspieltruppen fördern.

Lessing versuchte in Hamburg, wo von Gönnern ein stehendes Theater errichtet wird, die deutsche Theaterkunst zum repräsentativen Nationaltheater weiterzuentwickeln. Er möchte sich, anders als Gottsched, nicht an das französische Vorbild halten, sondern sich beispielsweise an Shakespeare orientieren (hat Reich-Ranicki das nicht kürzlich auch vorgeschlagen? jaja, Geschichte wiederholt sich eben doch stetig). Weiterhin schlägt er vor, die Darstellungskunst zu säubern. Das bedeutet, dass alle übertriebenen, standardisierten Gesten wegfallen und man sich zum echten Gefühlsausdruck hinwendet. Der Wegfall von der so genannten Ständeklausel ist ein weiterer Vorschlag seinerseits. Was war doch gleich unter dem Begriff der Ständeklausel zu verstehen? Nun, die Ständeklausel besagt, dass in der Tragödie nur Schicksale von Fürsten und Adel dargestellt werden. Die Lebensweise und Sitten der restlichen Bevölkerungsschicht werden hingegen in der Komödie dargeboten. Begründet wurde das Prinzip damit, dass es dem Leben der Bürgerlichen an Größe und Bedeutung fehle und der dramatischen Darstellung ihrer Personen an der Fallhöhe. Als letzten Punkt fordert er eine Vertiefung der Katharsis-Lehre (das ist die Reinigung des Zuschauers durch Furcht und Mitleid).


An dieser Stelle hüpfen wir einfach mal ganz holzschnittartig weiter, denn mehr muss man zu diesem Aspekt überblicksmäßig nicht wissen.


.... Moderne.


Schon seit dem späten 19. Jahrhundert aber auch in der Zeit nach den sozialen Umwälzungen in der Nachkriegszeit (ca. 1945 – ca.1970er) entwickelten sich neue Theaterformen, wie beispielsweise das Symbolistische Theater oder auch das Absurde Theater.

Das Theater des Absurden wurde im 20. Jahrhundert Paris entwickelt und strebt an, die Sinnlosigkeit in Bildern vorzuführen. Mit Sinnlosigkeit ist die Unsinnigkeit der Welt und den darin verlorenen Menschen gemeint. Das Drama ist gekennzeichnet von grotesk-komischen, sowie irrealen Szenen und wendet sich in seiner Art und Weise vom klassischen Theater ab. Als besonders signifikantes Beispiel für das Absurde Theater ist Becketts „Warten auf Godot“ anzugeben.

Ich möchte an dieser Stelle das Theater in der Epoche des Expressionismus vorstellen und auf etwaige Neuerungen und Veränderungen eingehen. Der Expressionismus wird von ca. 1910 bis ca.1925 angesetzt. Dort wurden neue Bühnentechniken angewandt. Die klassische Guckkastenbühne, die ich zuvor beschrieben habe, wird abgeschafft und man nutzt beispielsweise große Fabrikhallen als Bühne. Weiterhin spielt man zuweilen lose aneinander gereihte Szenen und zielt auf eine sinnästhetische Verstärkung zugunsten von Licht, Farbe, Klang und Musik. Es sollen demnach verschiedene Sinne angesprochen werden, sowie eine Zurückdrängung des Textes erfolgen. Man setzt auf eine expressive Lexik und eine ebenso expressive Körperhaltung der Schauspieler. Die Schauspieler verkörpern oftmals vollkommen typisierte Figuren (Mann, Tochter etc.). Man kann mit Gewissheit sagen, dass im Theater des Expressionismus die Einheit von Ort, Zeit und Handlung gesprengt wurde, denn man verzichtet in jeglicher Weise auf einen abgerundeten Geschehensablauf.


... der Brecht.


Was fehlt uns noch zu guter letzt? Der Brecht…. , den darf man nicht vergessen. Der gute Mann stand auch erst unter dem Einfluss des Expressionismus, lässt sich aber dennoch nicht genau in eine Schublade kategorisieren. Brecht dramatisches Wirken kann unter dem Stichworten: Verfremdungseffekt und Episches Theater zusammengefasst werden. Er wollte ein analytisches Theater, das den Zuschauer eher zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen anregt als zum Mitfühlen (also wieder weg von der Katharsis). Sein Ziel war es nicht nur Einfühlendes, sondern auch Wissen zu vermitteln. Die Zuschauer sollen Alltägliches als Fremdes wahrnehmen und das Dargestellt aus kritischer Distanz beobachten. Um diesem Ziel gerecht zu werden, findet sich auf der Bühne oftmals ein Kommentator der Bühnenhandlung.


... und was ist heute?


Heutzutage findet man alle Arten des Dramas auf den großen Bühnen: Vom geschlossenen, klassischen Theater, dessen Einteilung in Akten erfolgt, bis zum offenen Theater, in dem vordergründig lose, aneinander gereihte Szenen zutage treten und der Zuschauer gefordert ist, sich die Szenen zu denken die fehlen oder unvollständig sind.



Anmerkung: Als Quellen habe ich alles genutzt, was mir in die Hände fiel: das gute alte Wiki, was manchmal an Wissensgehalt nicht zu unterschätzen ist, Seminaraufzeichnungen, Reallexioneinträge usw.