Mittwoch, 22. Oktober 2008

Gedanken des Tages

22.10.2008

Schwindelerregendes Ekelgesülze
und sogar der Himmel weint schon
vor Einsamkeit.

Könntet ihr bitte.....



Könntet ihr bitte aufhören
Worte zu formulieren, die
so schwer wiegen,
dass selbst die Erklärung jener
suspekt erscheint?
... die nihilierte Katharsis,
deren Intubation jede Hoffnung
auf Leben verlor.....


21.06.2007 - 22.10.2008

Hereinspaziert

Tick Tock!
Kommt doch herein - tretet ein
ihr einsamen Stunden.
Gute,alte Freunde.
Versuche mir vorzustellen
wie es
ohne euch
wär.
Das Leben ist schön.
Jeder spricht,
aber keiner
hat etwas
zu sagen.
Die Existenzform des
Ichs
schwindet.
Man soll wohl nur noch
als
Wir
existieren.
Als wäre es das Höchste.
Das,was der Welt bewiesen werden muss.
Tick Tock.
Tretet ein.
Legt euch zu mir
und ich erzähle euch
von schwarzen Stunden
und blauen Wolken.
Tick Tock.

19.06.2007 - 23.10.2008

Was wiegt schwerer?

Karlyrismus.
Die Blindheit der Manneswelt
gegen die Vergänglichkeit der
Liebe ihrer Frauen.
Vielleicht
auch
weniger.
Die Suche nach Leidenschaft. Begierde.
Und sie sind blind.
So gewähren wir,so verlieren sie.
Stück für Stück.
Und doch: Lass den Vorwurf sein.
Er wird nichts bringen.

19.07.2007

Montag, 20. Oktober 2008

Absurdes Triptychon - (Erster Wurf)


Teil des Lebens, nennt man das

„Was werden Sie am meisten vermissen?“

Sie kann es nicht sagen….. Sie ist nicht in der Lage, es mit einem Wort zu fassen. „Alles“, denkt sie. „Seine Nase.“ Dieses Detail fällt ihr als erstes ein. Es war eine von diesen leicht stupsigen Nasen, von denen man sich wünscht, dass die gemeinsamen Kinder die Veranlagung dafür erben.
Die guten Gespräche, denkt sie, spricht es jedoch nicht aus. Es ist nicht das, was sie in erster Linie fühlt. Auf ihre typisch hilflose Art und Weise lässt sie verlauten: „Ich werde seine Umarmungen vermissen.“ Sie muss an ihre letzte gemeinsame Nacht denken, die zuweilen eine halbe Ewigkeit zurückzuliegen schien. Für sie war es eine ruhelose gewesen. Sie erinnert sich daran, dass er sie mehrmals fest zu sich heran gezogen hatte und sie jede dieser Umarmungen so sehr genossen hatte. In jemanden hineinkriechen zu können, in ihn, das hatte sie sich an dieser Stelle gewünscht.

Sie versucht sich auf die Frage zu konzentrieren. Ihre Gedanken hängen jedoch an dieser letzten Nacht. Sie mussten früh aufstehen, viel zu früh. Sie erinnert sich an den letzten Kuss. Seine leuchtende Augen und wie er sie mit einer Leichtigkeit auf sich zog.
Es ist das erste Mal seit langer Zeit, dass Tränen in ihre geschlossenen Augen treten: „Ich werde diese vertrauten Momente vermissen.“ Sie fühlt sich danach, die Decke, die ihren Oberkörper und ihre Beine bedecken über das Gesicht zu ziehen und sich zur Seite zu drehen. Sie will nicht darüber nachdenken, was ihr in Zukunft nicht mehr zustehen wird.

„Was tut Ihnen am meisten weh?“

Ihre Antwort ist keine, über die sie länger als eine Sekunde sinnieren müsste. „Es ist so schmerzhaft, dass er mich nicht in seinem Leben haben wollte. Ich wollte ihn so unbedingt in meinem.“


Vorhersehung

„But everything looks perfect from far away…“

Das laute Partygetöse drang noch an ihr Ohr, als sie die knarrenden Treppen hinaufstieg. Sie erinnerte sich an den Abend, als sie lange auf eben jener gesessen hatte und alles so perfekt schien. Natürlich hatte sie mich im Vorfeld dieses abends oftmals gefragt, wie sinnvoll es war an den Ort zurückzukehren. Wie sollte man da Abschied nehmen? Man sollte wahrscheinlich nicht.

Sie öffnete die schwere Glastür, ein Blick in das kleine Badezimmer, in dem sie ihre Zahnbürste nicht mehr vorfand. Das schmerzte einen kleinen Augenblick. Sie entschloss sich weiterzugehen, konnte bereits das große Zimmer erblicken. Es hatte sich nichts verändert. Nur ihre Zaghaftigkeit mit diesen Räumen war neu.

Sie öffnete die Tür rechts, ganz am Ende des Flures. Es fiel kein Licht durch das große Fenster, es war von jeher ein dunkler Raum. Sie musste tief durchatmen, sich selbst zureden jetzt bloß keine Träne zu vergießen oder auf sonstige Art und Weise schwach zu werden. Sie ging im Zimmer herum und verweilte vor den einzelnen Plätzen, die ihr so vertraut geworden waren.

Sie sah ihn vor sich am großen Schreibtisch sitzen und ihr dabei seine Welt erklären. Sie sah ihn seine Wäsche schwungvoll in den Schrank werfen, dessen Tür immer geöffnet war. Sie sah das glückliche Paar auf seinem Bett. Kuschelnd, lachend, streitend. Sie roch ihn.

„Lassen sie den Schmerz zu“, hatte sie gesagt.
Aber es zulassen heißt, es erneut zu durchleben......



Intuition und Wahrheit


Im ersten Moment kam sie sich beinahe lächerlich dabei vor, ihm die Wahrheit an Hand eines Frauenromans zu erklären, der sie einst so beschäftigt hatte. Dennoch gab es nach ihrem Erkenntnisstand niemanden, der gleiches schon einmal derartig treffend formuliert hätte....

Die Geschichte ist schnell zu erzählen. Es handelt sich um eine Frau, die ihr Leben lang eine gewisse Intuition bezüglich einer Wahrheit verspürte. Doch man versicherte ihr wieder und wieder, dass sie sich täuschte. Man zermürbte ihre Intuition. Letzlich war sie es jedoch, die sich im Recht befunden hatte. Immer richtig spürte. Die Frau verlor auf alle Zeit den Glauben in ihre Intuition.

Sie erzählte ihm in knappen Worten eben jene Geschichte, denn die Frau war sie.... Sie fühlte was er fühlte, konnte es förmlich spüren, jedoch nicht beweisen. Er definiert sich seine eigene Wahrheit, die wesentlich von der ihrigen abweichen konnte.

Sie weiß nicht, wie kann sie auch wissen? Doch das Wissen um dieses unbestätige Gefühl zermürbt auch ihre Intuition. Wie kann sie sich selbst trauen?

"Wissen Sie", hört sie die Stimme der Frau, die so oft in der Lage war, ihr die Welt zu erklären, "jeder hat ein Recht darauf selbst zu entscheiden, was er preisgibt. Wenn er entscheidet, dass er Ihnen nicht zeigen möchte was er fühlt, dann können SIE das zehnmal fühlen. Und es wird nichts ändern. Es wird nichts ändern."

Sie hat eben jene Worte im Kopf, als sie ihn versucht mit einem festen Blick anzusehen. "Es geht nicht darum, was ich weiß. Es ist nicht von Bedeutung, was du vielleicht wirklich fühlst. Es wird so lange keinen Schritt in eine mögliche Richtung geben, bis meine Intuition nicht zu deiner gefühlten Wahrheit geworden ist."

Aphorismen von mir (gesammelt im Laufe der Zeit)

Im Grunde sucht man in all den Geschichten die man liest, sich selbst ein bisschen wiederzufinden.

Was wollen Menschen von Geschichten? - Sie wollen die unglaublichen, auch die emotionalen Momente detailreich erzählt bekommen, die in ihrem Leben oft zu schnell vergehen.

Diese Geschichte ist so wahr, dass sie weh tut.

Warum kämpfen wir alle so sehr um das Allein-sein- können, wenn es doch so wenig angenehm ist?


Die Bilder, die man auf ewig im Herzen tragen möchte, werden vor dem geistigen Auge irgendwann so klein wie jedes andere Bild. Aber das ist auch gesund so.


Wie sehr darf man um den Platz in dem Leben einer anderen Person kämpfen?

Ist "einfach weitermachen" ein wirklich verfolgenswerter Ansatz?

Zu viel Busen erschwert das Leben.

Es gibt ein Lied, was ich mir anmaße als unser Lied zu bezeichnen.