Samstag, 20. März 2010

Ellis Paul

Ein Wunder, dass ich über den Mann, dem ich meine erste Examensarbeit gewidmet habe, noch nie etwas geschrieben habe.

Aber jetzt, jetzt ist es soweit. Ellis Paul hat ein neues (fantastisches) Album herausgeberacht. Ich empfehle es jedem, sich die Titel unter www.ellispaul.com einfach mal anzuhören. Vollkommen kostenlos, aber vollkommen gut.

Anne

Und wer bist du?
Kurze Blicke, kurzer Smalltalk.
Wieder eine von denen, die
eine große Karriere im Auge hatten.
Schon zu tausenden gesehen.

Dann wiedergesehen, nach Jahren.
Erste Telefonate,viel Lachen - Sprüche
ohne Ende.
Da gab's kein krummnehmen, kein verbiegen wollen.
Da gab es Spaß... und
viele gute Gespräche,
Tage im PC- Pool
und Spaziergänge durch die Nacht.

Du warst meine ewige Sonne.
Die jeden Tag aufgegangen ist,
auf die man zählen konnte.
Immer
Jederzeit
Ohne Kompromisse.

Dann hat es dich verschlagen
ans andere Ende der Welt.
Du hast so sehr gefehlt,
dass ich oft unfähig war,
es auszudrücken.

Du bist: Sonnenschein
und Trauerweide.
Schmusesong
und Tanzkatze.
Powergirl und
erste allgemeine Verunsicherung.

Eben Anne.




Lieb dir auf ewig und wünsch dich so oft her.

Der ewige Neuanfang....


Die Koffer kaum ausgepackt, sitzt man in der neuen Bleibe. Das hier ist alles neu. Das hier ist alles kompliziert. Es gilt die Wände zu verzieren, sich einzuleben, so zu tun, als wäre man zu Hause. Welch wunderbare, geisteskranke Vorstellung. Als könne man das, was man sich so mühevoll aufgebaut hat, einfach so in einen Koffer stecken. Als machte es keinen Unterschied, ob die Menschen, die einen oft so tatkräftig stützten, jetzt am andere Ende der Welt zu seien scheinen.
Die Koffer bleiben irgendwie unausgepackt.

Man verlässt diese neue Bleibe, trifft die neuen Menschen, die zu diesem neuen Abschnitt gehören, und möchte zurücklaufen, in die Wände, die noch nicht verziert sind. Wie soll man sprechen, wie kann man sprechen, zu Menschen, die einen nicht kennen? Die einen schwerlich kennen wollen?!

Diese alberne Halboffenbarung beginnt. Es lohnt sich nicht, nur ein weiteres Wort darüber zu verlieren. Es ist zu erbärmlich.

Doch irgendwann hängen tatsächlich Verzierungen an den Wänden und das ehrliche Lachen findet seinen Weg. Ich heiße... Ich mag... Ich mag nicht... und immer noch die Frage: Passt man?

Alles in allem: ein Kraftaufwand, bei dem man oft an die Grenzen der Vorstellungskraft stöst.

Und dann, der Tag, an dem man wirklich angekommen ist.... dann ist es auch schon wieder Zeit, die Koffer zu packen.